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Stromboli is a bitch Teil 3

Den Aufstieg bewältigten wir eine Stunde unter dem Sollwert, der Guide scheint zufrieden mit uns zu sein und so treten wir den geordneten Rückzug an. Der Weg zurück ins Leben führt über Geröllhalden und mit schwarzem Sand gefüllte Mulden. Jeder Schritt hat zur Folge, dass man im Schein der Stirnlampen wie auf Firngleitern zwei, drei Höhenmeter talwärts gleitet. Fast alle haben die Gamaschen übergestreift und das erweist sich als goldrichtig. Die Schuhe der Gamaschenverweigerer füllen sich mit feinem Sand und scheuern die Füße wund. Sollte Bernhard unten ins Wasser fallen würde er sofort absaufen, soviel Sand schüttelt er schlussendlich aus seinen Stiefeln.Im Tal angekommen begeben wir uns wieder zu Pino´s Cousin, der uns schon freudig erwartet. Die Pizza aus dem Holzofen schmeckt prima und den Staub im Rachen spülen wir mit dem einen oder anderen Bier runter. Am Weg zur Unterkunft blicken wir nochmals zum Gipfel und zu unserer Freude ist der letzte Wolkenfetzen verschwunden. Es ist eine sternenklare, fast windstille Nacht geworden.

Stromboli is a bitch,…

Die Rückreise gestaltet sich genauso wie die Anreise. Nur, dass wir am Tage die unfassbar schöne Landschaft von Sizilien genau unter die Lupe nehmen können. Es grünt bereits, die Olivenbäume sind eine Augenweide und die Steilküste von Milazzo ist ein echtes Juwel. Es tut unserer Begeisterung keinen Abbruch, dass uns der Tankwart noch ordentlich übers Ohr haut. Der kleine Bandit zieht uns die letzten Kröten aus der Tasche und wir verlassen ein faszinierendes, mit unglaublicher Natur gesegnetes Land in Richtung Norden.

Fazit:kommen wir wieder? Ja, wir haben mit dem Vulkan noch eine Rechnung offen und die wird nächstes Jahr beglichen! Bis dahin ist Pino um ein Jahr älter geworden, was seinem Elan keinen Abbruch tun wird. Die Bedienung im Restaurant wird einen kleinen Italiener geheiratet haben und von jetzt an nur noch in die Breite wachsen. Pino´s Cousin, der Wirt, zählt die Tage bis zu unserer Wiederkehr. Die Matrosen von der Fähre werden immer noch, selbstverständlich auch unter Deck, mit verspiegelten Sonnenbrillen in einer Ruhe ihre Arbeit erledigen. Der Stromboli und seine herzlichen Bewohner machen sich auf den alljährlichen Touristenansturm bereit und vergessen dabei nicht, die windigen Abende in der Dorfkneipe bei einer Flasche Wein zu begießen. Alles wird seinen gewohnten Gang haben und wir freuen uns darauf.